Nicht nur Ländergrenzen können nervig sein. Auch der Übergang von Print zu Bildschirm ist ein Medienbruch.

Der QR-Code versucht die Grenze zwischen digitaler und analoger Welt komfortabler zu machen.

Die kleinen Quadrate mit den kryptischen Zeichen gibt es schon lange, aber so richtig populär sind die irgendwie noch nicht.

Als Gärtner habe ich im Winter meistens etwas Zeit, und mache mir Gedanken, wie ich unseren Service verbessern kann, ohne dabei viel mehr arbeiten zu müssen 😉

Kundenkommunikation ist so ein Service, der ganz wichtig für die Kundenbeziehung ist, aber nicht zu unserem Kerngeschäft gehört. Sind wir Gärtner doch am liebsten im Kundengarten am Bewässern, buddeln und schnibbeln.

Vorüberlegungen

Unser ERP System kann viele Arbeitsschritte automatisch durchführen. Zum Beispiel, wenn ein neuer Auftrag angelegt wird, eine Auftragsbestätigung auf Knopfdruck, inklusive personalisierten Text per E-Mail verschicken. Oder eingehende Mails ganz selbstständig in der Digitalen Kundenmappe ablegen.

Die E-Mail ist für uns ein sehr gutes Mittel für die Kommunikation. Die ist verschlüsselt, Kunden können unabhängig von den Algorithmen der Faceboocs erreicht werden, die Korrespondenz lässt sich gut archivieren und mit unterschiedlichen Endgeräten empfangen und versenden.

Aber all die schönen Vorteile nützen nichts, wenn man die Adressen der Kunden nicht kennt. Eine kurze Inventur der Kunden hat ergeben, dass von 337 Kunden bei 186 die E-Mailadresse nicht bekannt war.

Ausgangssituation

Schritt 1, QR Code und Formular vorbereiten

Um die E-Mails einzusammeln, habe ich die Software Cleverreach benutzt. Dieses Programm ermöglicht es, valide Adressen einzusammeln und automatisiert Opt-In Nachrichten zu verschicken (so will es die DSGVO).

Auch praktisch ist es, das man damit die QR Codes erstellen kann, inklusive tracking. In der Administrator Ansicht kann ich sehen, wie viele Besucher über den Code auf das Formular gegangen sind. Das ist wichtig, um zu messen, wie die ganze Aktion funktioniert.

Schritt 2, Serienbrief schreiben

Kunden, die unter 83 Jahren sind und keine E-Mailadresse hinterlegt haben in dem CRM System filtern, Postadressen zu LibreOffice exportieren. Eine nette Einleitung schreiben, QR Code prominent platzieren, eintüten, Briefmarke drauf und auf Rücklauf warten.

Kundenbrief, mit 3 Möglichkeiten, seine E-Mail Adresse mitzuteilen

Schritt 3, Rücklauf messen und verarbeiten

Den Brief habe ich am ersten Tag zwischen den Jahren abgeschickt. Die ersten Eintragungen in die Liste kamen nach einem Tag. Bis zum 12. Januar haben 13% der Angeschriebenen geantwortet. Leider kann ich nicht überprüfen, wie die geringe Antwortquote zustande kommt. Kann gut sein, das nicht alle E-Mail nutzen, oder einfach nur Bedenken haben. Vielleicht erzählt mir das noch jemand.

9% der Befragten nutzten den QR Code
9% der Befragten benutzten den QR Code um auf das Formular zu kommen, um seine E-Mail Adresse einzutragen

FAZIT

Auch wenn ich mir größeren Rücklauf gewünscht hätte, hat das Experiment gezeigt, das einige Kunden die Online-offline-Schnittstelle genutzt haben. Zum Vergleich, die URL in der Möglichkeit 2, hat niemand benutzt.

Ich werde auf jeden Fall noch ein paar weitere Versuche durchführen.

Unsere Website soll 2021 zum Zentrum der Kundenkommunikation werden, und daher ist jede Technologie gut, die Besucher auf die Homepage bringt.

  • Auf den Fahrzeugen, mit einem Link zu unseren Kontaktdaten (evtl. vCard),
  • in der neuen Firmenbroschüre, mit Links zu weiterführenden Videos auf YouTube (müssen erst hergestellt werden),
  • im Lager, um Lagerplätze zu markieren,
  • in der Werkstatt und auf Maschinen, mit einem Link zu Arbeitsanweisungen,
  • in der Baustellenwerbung, Zeitungsanzeigen und Kundenbriefen.

Ideen, wie wir den QR Code in Zukunft nutzen können